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Kleine Ostschweizertour mit Kägi

Carpe solem - geniesse die Sonne, wann immer sie scheint

Spontan schrieb Gisela eine kleine Ostschweizer Runde zum Kägi-Frett Fabrikladen - ähem - zum Zisterzienserinnenkloster Magdenau aus. Und ebenso spontan schoben wir die Tour von Samstag auf Freitag vor, weil das Wetter besser war. Zu dritt trafen wir uns auf der Hulftegg. Für uns zwei Zürcherinnen gab das schon eine schöne Tour durch das Zürcher Oberland. Nach kurzem Sprint erreichten wir bereits das erste Highlight, besagter Fabrikladen in Lichtensteig. Von da fuhren wir Richtung Osten die Wasserfluh hoch und runter. Beim Betonbrunnen von 1895 in Furt/Spreitenbach bogen rechts ab den Berg hoch. Irgendwann - viele viele Kurven und ein Fotoshooting mit Töffs, verschneitem Säntis und neugierigen Kühen später - kamen wir bei der Strassen von Wattwil Richtung Hemberg raus. Von da aus strebten wir das Kloster Magdenau an.   

Vor dem Mittagessen besuchten wir die barocke Klosteranlage, inklusive dem kleinen Klosterladen von etwa 2 Quadratmetern. Die diensthabende Schwester erschien grad, als wir wieder gehen wollten. Sie öffnete uns die Tür zum eigentlichen Klosterladen, der doch etwas grösser war. Erst da erfuhren wir, dass die Klosterfrauen weben - vermutlich ein Rest der früher in der Region verbreiteten Textilindustrie.   

Nach dem Zmittag im Klosterhof Rössli fuhren wir am Abzweiger zur Iddaburg vorbei und dann der in töfffreundlichen S-Kurven verlaufenden Murg entlang. So erreichten wir das dritte Kulturhighlight der Tour (der Kägi-Frett-Fabrikladen zählt definitiv auch als Kulturhighlight…), das ehemalige Kloster Fischingen. Beide Klöster erlebten ihren Höhepunkt Mitte 17. Jh. Im Gegensatz zur Kargheit der Räume in der Magdenau fallen uns hier die Üppigkeit und die prächtigen Bildaltäre in metallisch schimmernden Farben auf. Sie erzählen die Geschichte der hl. Idda, der die grosse Kapelle geweiht ist. Michaelas Interpretation: „Die hat doch einfach ihren alten Macker verlassen… Die hatte die Schnauze voll von dem.“ Aber so konnte das natürlich nicht in den Geschichtsbüchern stehenbleiben, also wurde flugs die Legende vom Ehebruchverdacht, vom Turmsturz und von Iddas Einsiedlerinnenleben ersonnen.  

Beim Kloster Fischingen trennten sich unsere Wege wieder. Gisela zurück in die Ostschweiz, wir über Sternenberg gen Zürich. Motto des Tages: Geniesse die Sonne, wann immer sie scheint - carpe solem.

Myriam