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BaROCK: einfach umwerfend! - Ein Bericht
Und damit sind nicht allein unsere Töff gemeint, die es direkt beim Packen Freitagmorgen auf einen Alfa Spider und während der Heimfahrt auf die Strasse geschmissen hat. Oder nicht nur die beiden Kukis
In Meilen ging es dann stilecht mit dem Lichten der Anker los: Als ob wir mit dem „In See stechen“ die beste Möglichkeit gefunden hätten, den Stress der Woche auf der einen Seeseite hinter uns zu lassen und auf der anderen Seite in ein dreitägiges Erlebniswochenende zu starten. Andrea wartete schon bei sich zuhause mit leckeren Gipfeli, Tee und Kaffee, damit wir dann gemeinsam als Teil ihrer Hausberge den so bombastisch schönen Grimselpass entsprechend gestärkt anfuhren.
Der Abend setzte dem Tag so richtig die Krone auf. Carola und Corinne erwarteten uns in Ernen schon zu einem feinen Apéro. Hier, wie auch im einführenden Werkstattgespräch von Corinne Holtz mit Ann Hallenberg, Mezzosopran, deutete sich schon an, dass sich uns am Abend eine seltene Gelegenheit bieten würde, Zuhörerinnen einer besonders schönen Kunst zu werden. Ann Hallenberg und Corinne Holtz liessen die interessierten Zuhörerinnen und Zuhörer im dichtgefüllten Gemeindesaal am Fachgespräch über das Besondere der Barrockmusik und ihrer neuesten Entwicklung teilhaben. Trotz der exzellenten Einstimmung wurden wir vom Barockensemble Ernen um Ada Pesch als Konzertmeisterin durch höchste Spielfreude im absolut passenden Ambiente der Kirche Ernen immer wieder übberrascht. Unter dem Motto der diesjährigen Barockwochen ging es um "Rivalen, Rosenkriege, Raritäten". Alle Musikerinnen und Musiker hielten uns im atemlosen Bann. Barockmusik an diesem Abend war Fliegen, Lachen, Tanzen, ein Wechselbad der Gefühle und in jedem Fall Extraklasse. Etwas, dass frau erleben muss und ich nicht beschreiben will. Es hat gerockt. Der krönende Abschluss des offiziellen Programms war entsprechend perfekt mit der tragikomische Kanarienvogel-Kantate von Georg Philipp Telemann „O weh, mein Canarin ist tot“ abgeschlossen. Ann Hallenberg verstand unübertrefflich gut, wie Telemann so modern satirisch sein konnte.
Am Samstag ging es dann gemütlich los. Ausgeschlafen trafen wir uns zur Wanderung durchs Binntal. Dort, wo für den alpinen Postbus Endstation ist, steht nur ein Unterstand für Futter und fünf Kukis, die abwarteten, bis es weniger dicht regnete. Ein leckeres Picknick, wo wir leider traurige Zuschauerinnen einer mit dem Heli geborgenen Kuh (O weh, eine Kuh ist tot, keine Satire, sondern Grund für traurige Gesichter) wurden, verschiedene geschützte Pflanzen, seltene Vögel, sizilianische Volksmusik und ein leckeres Abendessen im Ausflugslokal: Ein sehr gelungener Tag! Wir kehrten erst nachts spät im Dunkeln wieder heim in unsere Betten.
So konnten wir am Sonntag über den Furka und den Susten am Vierwaldstätter See vorbei im schönsten Sonnenschein mit vielen Erlebnissen im Gepäck wieder nach Hause fahren. Die Drei-Tages-Tour war mit der Vielseitigkeit der kulturellen, streckenplanerischen und kulinarischen Zusammenstellung und der sehr schönen Zeit miteinander sehr gelungen. Sie empfiehlt sich mit ihrem so abwechslungsreichen Programm sehr für eine Wiederholung im nächsten Jahr Motto des Barockfestivals 2017: Reisen. 16. und 27. Juli 2017.