MAI 2015 - Muotathaler Wetterschmöcker
Dunkel dräuten die Wolken, der Regen prasselt aufs Laub. Nein, hier handelt es sich nicht um die erste Vorhersage der Wetterschmöcker, sondern es war der ganz reale Ausblick aus dem Fenster am Sonntag Morgen im Mai. Sollen wir? Sollen wir nicht? Ein paar SMS hin und her: Der Regenradar zeigt Besserung. Also - los in die Regenklamotten. Bis wir fertig angezogen sind, hat es schon fast aufgehört, und bis wir am Treff in Sihlbrugg eintreffen, hat der Regen ganz aufgehört. Doch unser Trüppchen ist durch die unsichere Prognose in den letzten 24 Stunden geschmolzen wie Schnee an der Sonne. Drei Unerschrockene (Bilder) finden sich ein.
Und auf gehts über Muotathal ins Bisisthal. Wie immer bei wechselhaftem Wetter fahren wir durch wunderschöne Landschaften und Wolkenformationen. Cornelia fährt vorneweg, und ich geniesse ihre gemütliche und ruhige Leitung. Nach einem chüschtigen Zmittag erzählt uns Martin Horat aus dem Leben der Wetterschmöcker. Wir staunen nicht schlecht, dass es sich beim Wetterschmöcken gar nicht um eine jahrhundertealte Tradition handelt, sondern um einen relativ jungen Zeitvertreib, der in den 1940er am Stammtisch entstand, als sich die Bauern gegenseitig anzündeten, wer denn wettermässig mehr Seich erzähle. Und so ist es bis heute. Die Wetterschmöcker betreiben das Wettervorhersagen mit Leidenschaft. Aber sie sind selber die letzten, die sich zu ernst nehmen.
Auf der Heimfahrt noch ein kurzer Halt im Bauernhofladen, und das Znacht ist gesichert.
Myriam, Mai 2015