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Jubiläum - 10 Jahre kuk!
Zehn Jahre gibt es kuk schon als Verein! Wenn das kein Grund zum feiern ist.
Von verschiedenen Seiten fuhren wir zum Lagerhaus Rügel ob dem Hallwyler-See. Die eine Gruppe - wir „Zürcherinnen“ - fuhren via Sins zum Zmittag zur Holzwegen Beiz in Romoos. Wie wir da bei angenehmen 27 Grad bei 1000m über Meer oben sassen und an die 31 Grad in der Ebene dachten, beschlossen wir spontan, den letzten Teil der Tour abzukürzen und auf Hauptstrassen direkt zum See zu fahren. Von den Töffklamotten ins Badkleid und ab ins Wasser. Welche Wohltat! Frisch abgekühlt kamen wir im Lagerhaus an.
Altbekannte und auch ein paar neue Gesichter sassen schon beisammen: ein guter Mix. Und wieder einmal freute ich mich, wie praktisch veranlagt unsere kukis sind: was da nicht alles mit dem Töff herangekarrt worden war. Da war für unsere Töff-Olympiade ein Ersatzreifen über ein bereits für sich imposantes Alu-Topcase geschnürt, da wurden Salate aus dem Indian-Seitenkoffer gehoben, und Leinwand und Beamer wurden aus unterschiedlichen Matrosen-Rollen ausgepackt… Ein Hoch auf die Töff-Frauen! Und an dieser Stelle auch ein dreifaches Hoch auf Annette, und auch auf Caroline, die den Grossteil der Vorbereitungen für unser Wochenende übernommen haben.
Die Rede unserer Präsidentin war wie unser Club: unterhaltsam, bodenständig und doch ein bisschen feierlich. An der anschliessenden Vorstellungsrunde von alten und neuen kukis erzählten alle, wie sie zu kultur und kilometer gekommen sind. Was mir blieb, war die vielfache Aussage, dass frau zwar gut mit Männern fahren könne, aber die Gespräche am Mittagstisch seien halt schon andere. Das Thema kam am nächsten Tag nochmal kurz auf, als ich mich mit Pumi über waschbare Schuhe unterhielt und sie mich fadegrad fragte: „Ja häsch dänn du Fuesspilz?“ Ich hörte neben mir ein lautes Prusten und jemand sagte lachend: „Ja, die Gespräche sind wirklich anders bei Männern…“ Echt?
Danach startete unsere Töff-Olympiade. Falls ihr euch also fragt, wieso wir auf den Fotos mit verbundenen Augen die Töffs betatschen, dann war das der Posten, wo man blind das Töffmodell erraten musste. Ein Posten mit Reifen flicken (schweisstreibend), ein weiterer Posten mit Rad aus Naturmaterialien basteln und ein Wissenstest unterhielten uns prächtig. Und die Belohnung war eine Medaille aus besticktem Leder aus Maras Sattlerei. Ich bin stolz wie Oskar, eine erhalten zu haben (ok, es haben alle Frauen eine erhalten, aber trotzdem). Ich liebe sie heiss und ich werde sie die nächsten zehn Club-Jahre in Ehren halten.
Zeit, den Grill anzuschmeissen und das Feuer anzufachen. Leckeres Abendessen, zusammensitzen, quatschen. Ins Feuer schauen. Dem Himmel über uns und dem See unter uns beim Eindunkeln zuschauen. Einfach schön. Als es dunkel war, überraschte uns Gisela noch mit einer Feuershow. Magisch!
Schon ewig habe ich nicht mehr in einer Gruppenunterkunft geschlafen. Wir konnten uns locker auf die drei Räume aufteilen. Für die, die wollten, gab es sogar Einzelzimmer. Als Morgenmuffel kann ich über den nächsten Morgen nicht mehr viel berichten. Als ich runterkam, war das Frühstücksbuffet schon aufgestellt, das Teewasser heiss und ich konnte mich direkt mit Brötchen, Käse und Kuchen hinsetzen. Gemütlich weiter aufwachend lauschte ich den Gesprächen meiner Töff-Gspändli. Im Hintergrund lief eine Diashow von zehn Jahren kuk. Das gab Einiges zu kommentieren: Pumi, damals noch mit roten Haaren. Carola, die mittlerweile am Bodensee lebt und aufgehört hat, Töff zu fahren. Hélène, Lisa… Lisa, die dermassen mit ihrem Töff verwachsen war und bei der ich so schockiert war, als sie damit aufhörte.... und die mittlerweile wieder fährt - und sogar mit demselben Motorrad unterwegs ist wie ich.
Ich habe so viele Erinnerungen mit den Frauen und den Motorrädern in diesem Club. Und ich hoffe, es werden ganz viele mehr.
Die "Lerchen" im Club fingen um mich herum schon fleissig an, das Frühstück ab- und das Lager aufzuräumen. Beamer und Leinwand wanderten wieder in die Matrosenrollen, das Rad wurde wieder on top of the Topcase auf die BMW geschnallt und der Salat: der war aufgegessen. Eine nach der anderen verabschiedete sich. Ich wollte in diesem Moment nur eines: den nächsten kuk-Anlass, bitte!